Wo finde ich Unterstützung für ein gutes Leben nach Krebs?

Die Angebote, wie ein gutes Leben nach der Erkrankung gestaltet werden kann, sind vielfältig. Wir haben für Sie recherchiert und danken Frau Privatdozentin Marianne Sinn (UCCH) für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Übersicht.

In Deutschland leben immer mehr (ältere) Menschen mit und nach einer Krebserkrankung. Aktuelle Zahlen (Stand 2018) nennen 4,5 Millionen Menschen, davon gelten etwa drei Millionen als geheilt. Eine adäquate, unterstützende Therapie, wie sie in der „S3-Leitlinie Supportive Therapie“ vom Februar 2020 beschrieben ist, legt die Basis für eine wirksame Therapie und ein gutes Leben danach. Ob, wann und inwieweit Komplementärmedizin hilfreich ist, das schildert eine weitere Leitlinie.

Das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) bietet Sprechstunden zu Ernährung/Bewegungstherapie, Psychoonkologie, Komplementärmedizin, Sozialberatung und – umfassend – zum Leben nach Krebs an. Diese Sprechstunde steht allen Menschen nach einer Krebserkrankung offen. Spezielle Angebote wenden sich an junge Krebspatient:innen (alle Sprechstunden: www.ucch.de, dann Stichwort Sprechstunden anklicken).

Weitere Angebote – Sie haben Fragen zu:

Fruchtbarkeit?

FertiPROTEKT Netzwerk e.V.
In dem Netzwerk arbeiten universitäre reproduktionsmedizinische Zentren, Kliniken und Praxen zusammen. Es vereint derzeit circa 150 Einrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hier können sich Frauen und Männer beraten lassen, ob und wie sie trotz Therapie, ihre Fruchtbarkeit erhalten können. https://fertiprotekt.com

Fatigue?

Hilfe
Sie fühlen sich müde, abgeschlagen, weniger leistungsfähig, finden Worte nicht oder können sich schlecht konzentrieren? Dieses Erschöpfungssyndrom tritt häufiger nach Krebstherapien auf. Bis heute ist Fatigue nicht heilbar – kann aber durch ein individuell abgestimmtes Kraft- und Ausdauertraining gelindert werden. Wichtig ist, dass die körperliche Bewegung Freude bereitet und nicht überlastet. Darüber hinaus ist der soziale Kontakt zu anderen Menschen wichtig.

Informationen und Unterstützung bietet die Hamburger Krebsgesellschaft: https://krebshamburg.de/fatigue-individuell-bewaeltigen/

Studie zu Fatique
Das UCCH bietet Krebspatient:innen in der Nachsorge die Teilnahme an der FatiGO-Studie an, bei der ein angeleitetes Kraft- oder Ausdauertraining durchgeführt wird: Therapiebegleitende Studienangebote

Verstimmung, Depression, Stress?

Jede Krebserkrankung und deren Therapie ist eine Herausforderung – und manchmal auch eine Überforderung. Schon während der Behandlung können Menschen, die in Psychoonkologie ausgebildet sind, bei der Bewältigung der Krankheitsfolgen helfen, der/dem Erkrankten, der Familie, den Angehörigen oder auch Freunden.

Beruflichen Zukunft und sozialen Absicherung?

Ob Lohnersatzleitungen, Rente, Härtefallfond, Haushaltshilfe oder Befreiung von Krankenkassenbeiträgen – noch im Krankenhaus kann der Soziale Dienst helfen, Licht in den Dschungel von Unterstützungsmöglichkeiten zu bringen.

Krebsprävention?

Bewegung und Ernährung sind die beiden Pfeiler, auf die sich jede Prävention gründet – auch die vor einer erneuten Krebserkrankung. Natürlich verhindern sie keine Erkrankung, sie senken aber das Risiko zu erkranken. Die Regeln sind einfach: Normales Gewicht halten, auf Nikotin verzichten, wenig Alkohol trinken, sich ausreichend bewegen (30 Minuten am Tag) und eine ausgewogene Ernährung.

Ernährung?

Eine Ernährungsberatung sollte möglichst schon in der Klinik stattfinden – auch um Gewichtsverlust, aber auch Gewichtszunahme, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Durchfällen, Verstopfungen, Mundtrockenheit, Schluckstörungen, Geschmacks- und Geruchseinschränkungen zu besprechen und dem schnellst möglich rasch zu begegnen.

Die Hamburger Volkshochschule bietet online-Kurse an: https://www.vhs-hamburg.de/gesundheit/leben-mit-krankheit/leben-mit-krebs-1011

In Planung: ein Kochkurs vom UCCH

Bewegung?

Das Bewegungsprogramm sollte immer Ausdauer- und Krafttraining umfassen und muss von einem geschulten Personal individuell abgestimmt werden. Generell gelten folgende Empfehlungen: Dreimal in der Woche Walken, Fahrradfahren, Joggen oder eine andere Ausdauerbewegung für 30 Minuten; zudem zweimal die Woche Krafttraining. Bewegung kann dabei helfen, die Stimmung zu verbessern.

Kraft- und Ausdauertraining an Geräten: www.uke.de/physiotherapie
Rudern gegen Krebs: Kontakt Universitäres Cancer-Center (UCCH): ucch-sport@uke.de

Bewegungsangebote der Hamburger Krebsgesellschaft:
https://krebshamburg.de/jetzt-aktiv/
https://krebshamburg.de/qigong-fuer-krebspatienten/
https://krebshamburg.de/tanztherapie/
https://krebshamburg.de/yoga/

Angebote im Freien:
https://krebshamburg.de/bewegung-ist-fuer-alle-wichtig/

Sport in der Krebsnachsorge – kompakte Übersicht der Angebote des Behinderten-und Rehabilitations-Sportverbands Hamburg (geht auf Rezept!)
https://www.brs-hamburg.de/sportangebote/rehabilitationssport/angebote-fuer-interessierte/sport-in-der-krebsnachsorge-auch-im-wasser

Expert:innen für onkologische Trainingstherapie (OTT):
https://cio.uk-koeln.de/leben-mit-krebs/bewegung/ott-therapeutensuche/

Unterstützung allgemein?

  • Deutsche Krebshilfe e.V.; auch finanzielle Unterstützung durch Härtefonds: krebshilfe.de; Tel.: 0228-7299094
  • Deutsche Krebsgesellschaft: www. krebsgesellschaft.de
  • KID – Krebsinformationsdienst, kostenlose Telefonberatung: www.krebsinformationsdienst.de, Tel.: 0800 4203040, Mo-So: 08.00-20.00 Uhr
  • Hilfe für an Krebs erkrankte Menschen und ihre Familien: phoenikks.de
  • Junge Erwachsene mit Krebs: junge-erwachsene-mit-krebs.de
  • Unabhängige Patientenberatung Deutschland, gesundheitliche & sozialrechtliche Fragen: patientenberatung.de, Tel.: 0800 0117725 (gebührenfrei)
  • Selbsthilfegruppen: kiss-hh.de, Tel.: 040 395767, Mo-Do: 10.00-18.00 Uhr (Selbsthilfetelefon)
  • Haus der Krebsselbsthilfe: hausderkrebsselbsthilfe.de
Quelle für alle Angaben:
Vortrag von Privatdozentin Dr. Marianne Sinn, „Vom Krebs geheilt und dann? Hilfen für ein gutes Leben nach Krebs“, Gesundheitsakademie-UKE 27.04.2023. Wir danken Frau Dr. PD Sinn für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Übersicht.
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